Perfekte Schwarzweißdrucke Seite 2

Vorfreude

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Um es gleich vorweg zu nehmen, jetzt ist es möglich, mit dem handelsüblichen EPSON Stylus Photo 2100, sowie allen anderen EPSON Druckern und den EPSON Originaltinten, perfekte Schwarzweißbilder auf Ink-Photopaper oder auf Ink Fine Art Photopaper (Aquarellpapiere) auszudrucken. Auf barytbeschichteten Druckerpapieren ist ein Ausdruck möglich, der den bekannten berauschenden Tonumfang, den aus der Dunlkelkammer her bekannten Barytpapieren, durchaus wiedergeben. Vorausgesetzt, die Graustufendatei ist exzellent aufbereitet. Näheres weiter unten, unter „Perfekte Schwarzweißdrucke mit EPSON Originaltinten.“ Doch der Reihe nach.

Einführung top

Seitdem die Bildbearbeitungsprogramme und die Drucker einen hohen Reifegrad erreicht haben, ist es seit ein paar Jahren möglich, sehr gute Farbausdrucke zu erstellen. Besonders, wenn man seine Ausrüstung kalibriert hat und mit ICC Profilen arbeitet. Aber auch eigene Erfahrungswerte erbringen gute Ergebnisse.

Nun gibt es unter den Fotografen viele Anhänger der Schwarzweißfotografie. Um die Dunkelkammer aber verlassen zu können, musste als Alternative die Möglichkeit bestehen, die Bilddateien, via Bildbearbeitungsprogamm als Schwarzweißbild ausdrucken zu können. So boten sich in der Vergangenheit und bieten sich auch heute noch, eine Reihe von Möglichkeiten an, die aber schlussendlich nicht zufrieden stellend sind:

Black Only Drucke top

Die Bilder werden mit der Schwarzpatrone im Schwarzweißmodus ausgedruckt (Black Only). Das bedeutet, die eine Schwarzpatrone muss alle Tonwertabstufungen, von Schwarz bis Weiß, (max. nur 256) durch den Auftrag unterschiedlich häufig gesetzter Tintentropfen pro Pixel erreichen. Die Schatten laufen etwas zu und die Lichter bestehen aus nur wenigen algorithmisch erstellten Dops (Tintentropfen). Das gesamte Erscheinungsbild wirkt etwas kontrastreich, in den Weißen nicht geschlossen, eben noch kein "Fine Art Ink-Pigmentdruck". Jedoch hat ein solches Bild einen gewissen Charme.

Schwarzweißdruck im RGB Modus top

Die zweite Möglichkeit besteht darin, das Schwarzweißbild im RGB Modus, mit allen Farbtinten und der Schwarztinte auszudrucken. Was dabei herauskommt ist alles andere als ein Schwarzweißbild. Zwar sind nun alle „Grauwerte“ fein abgestuft, es sind ja vier Kanäle (Druckmodus ist YCMK) am Druck beteiligt, aber fast jeder „Grauton“ hat seinen eigenen Farbstich. Also völlig ungeeignet.

Schwarztinten (Grautinten) von Drittanbietern top

Der Ruf nach weitaus besseren Lösungen, wenigstens akzeptable Schwarzweißausdrucke, in feiner tonaler Abstufung, per Ausdruck mit Tintenstrahldruckern zu erzielen, rief einige findige Tintenhersteller auf den Plan. Schon bald wurden die ersten Schwarztinten (Mehrkammergrautinten), vornehmlich für Epson Drucker, angeboten. Es sind dies die:

Fa. Lyson, mit den Tinten „Quad Black“

Fa. MIS (USA), mit den Tinten „QuadTone“

Fa. European Ink, mit den Tinten „Triton“ und „Triton Plus“

Fa. Inkjetmall, mit den Tinten „Piezographie BW“

Allen o. g. Herstellern ist gemeinsam, dass sie die Farbpatronen mit unterschiedlich gesättigten Schwarztinten befüllen. Diese müssen dann anstelle der Farbpatronen in den Drucker eingesetzt werden. Natürlich muss man die Düsen vorher reinigen. Dafür werden dann extra, gegen Bezahlung, Reinigungspatronen angeboten. Fleißig geworben wird mit der langen Haltbarkeit der ausgedruckten Bilder, was nur mit pigmentierten Tinten zu erreichen ist. Und genau die erzeugen z. T. den unschönen Metamerie-Effekt. Bei Tageslicht schimmern die Bilder grünstichig und bei Kunstlicht „erscheinen“ sie dem Betrachter magentafarben. Unbefriedigend für echte Schwarzweißanhänger. Einen ausführlichen Test finden Sie auf meiner Homepage, unter „Archiv“/“Drucken mit Ink-Mehrkammergrautinten

Schwarzweißdrucke mit Epsons „GrayBalancer“ top

Epson liefert mit seinem „Epson Stylus Photo 2100“ eine Software namens „GrayBalancer“ mit. Dieser „GrayBalancer“ erlaubt die Kalibrierung des Druckers auf Neutralgrau, für jedes bevorzugte Papier. Die Kalibrierung erfolgt in mehreren Stufen und mit etwas Mühe und einem guten Farbempfinden erreicht man den Status „Neutralgrau“. Danach lassen sich Schwarzweißbilder in, sagen wir mal, zufriedenstellender Qualität, drucken. Ein Hurragefühl kommt aber nicht auf, zumals auch hier der Metamerie-Effekt „mitspielt“.

Resümee top

Allen oben beschriebenen Systemen bzw. Methoden ist eigen, dass die Schwarzweißausdrucke, je nach System, nur einen für dieses System vorgegebenen Schwarzton erzeugt, entweder Kaltgrau, oder ein wärmeres Grau. Anschaffung eines Fremdsystems gemacht, Grauton gefällt nicht, Pech gehabt.

So stellt sich die Situation für die meisten Schwarzweißfotografen dar. Sicher gibt es noch eine Reihe anderer Anbieter von Grautinten, aber auch die lassen ähnliche Ergebnisse vermuten. Eines jedoch haben Fremdtintenanbieter gemeinsam; man muss sich immer einen vollen Satz Grautinten kaufen und diese lassen sich die Anbieter auch gehörig bezahlen. In einem fast zwei Jahre währenden Versuch mit den Tinten „Quad Black“ von Lyson und „Triton Plus“ von Eurpean Ink und einem hohen finanziellen Einsatz, sowie mit den „GrayBalancer“ gesteuerten SW Ausdrucken, hatte ich, bis auf letztere, nur enttäuschende Ergebnisse. Ich betone an dieser Stelle ausdrücklich, dass dies meine Versuchsergebnisse sind. Andere Anwender können durchaus bessere Ergebnisse erzielen.

Perfekte Schwarzweißdrucke mit Epson Originaltinten top

Zum Glück gibt es aber visionäre und äußerst findige Menschen, die es schaffen, das Potential des Epson Stylus Photo 2100 und weitere EPSON Drucker, für perfekte Schwarzweißdrucke zu nutzen. Und das ohne Fremdtinten, sondern unter Verwendung der original Tinten des Epson Druckers. Und wieder ist es ein Amerikaner, der dies durch sein entschlossenes Tun, ermöglicht. Wie schon die Entwicklung des „Zonensystems“, durch die amerikanischen Fotografen Ansel Adams und Fred Archer (wurde in Deutschland von vielen nicht verstanden und deshalb abgelehnt), so ist es heute Roy Harrington, der einen gelungenen und vor allem bezahlbaren Weg aufzeigt, perfekte Schwarzweißdrucke herstellen zu können. Ein kleines Programm macht dies möglich. Aber kaum auf dem Markt, und schon stößt es in gewissen Kreisen auf Ablehnung. Nur sind hier kommerzielle Interessen für diese Ablehnung verantwortlich. Aber es gibt halt viele nicht professionell arbeitende Fotografen, für die ist diese äußerst preiswerte und vor allem unübertroffen komfortable Lösung hoch willkommen. Für „nur“ 50,- US Dollar (Wert eines Menüs in einem mittelmäßigem Restaurant) kann man sich dieses Programm, das „QuadToneRIP“ herunterladen.

Mit dem QuadToneRIP lassen sich perfekte Schwarzweißdrucke, in vollem Tonwertumfang und mit einer überzeugenden Plastizität auf nahezu allen Glanz.- und Mattpapieren herstellen, die sich mit den Ultrachrome Tinten des EPSON Stylus Photo 2100 vertragen. (Gilt auch für die K3 Tinten der anderen EPSON Drucker). Es müssen keine teuren Fremdtinten gekauft werden. Die Anschaffung von Reinigungspatronen entfällt. Ergo auch die Reinigung der Düsen nach jedem Wechsel, von den Farbpatronen zu den Schwarzpatronen, oder umgekehrt. Außerdem ist man bei der Anschaffung von Schwarzpatronen eines jeden Anbieters dann auf den vorgegebenen Grauton festgelegt. Beim QuadToneRIP lassen sich beliebig viele Grautonvarianten einstellen, von Kaltgrau über Warmgrau, von Brauntönen bis hin zu Sepia. Alle Einstellungen sind in ein Prozent Werten möglich. Und zum guten Schluss: Die Bilder sind frei von dem ungeliebten Metamerie-Effekt.

Eine beliebte Argumentation der Gegner dieser preiswerten, aber professionellen Lösung wird sein: Ja, aber der gemessene Dmax (tiefster Wert der Schwarzwiedergabe eines Papiers) bei den Carboprint Tinten ist auf mattem Papier 1,72 (angenommener Wert) und das, mit dem Harrington RIP und dem Epson Stylus Photo 2100/2200 erreichte nur 1,69. Lassen Sie sich durch diese wenig hilfreichen Aussagen nicht beirren. Ersten sieht mit Sicherheit kaum jemand den Dichteunterschied, zweitens arbeiten Sie mit der preiswertesten Lösung, um zu perfekten "Fine Art Ink-Pigmentdrucken" zu gelangen.

An dieser Stelle möchte ich mich bei Herrn Rainer Taube aus Berlin bedanken, www.tauberlin.de. Er war es, der durch sein unermüdliches Suchen, nach Möglichkeiten für perfekte Schwarzweißausdrucke, schon sehr früh eine der ersten Versionen des QuadToneRIP, von Roy Harrington, entdeckte. Herr Taube teilte mir selbstlos sein Wissen und seine ersten Erfahrungen, im Umgang mit diesem hervorragenden RIP, mit. Dafür meinen herzlichen Dank.

Unter dem Titel: Wege zum digitalen Fine Art-Print, habe ich, ab der Ausgabe 4/2005 in der Zeitschrift "FINE ART FOTO", einen Erfahrungsbericht, zum Thema "Fine Art Pigmentdrucke" verfasst. Dort finden Sie alles Wissenswerte zu diesem Themenkomplex. www.fineartfotomagazin.de

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie, liebe Gäste meiner Website, in einen Erfahrungsaustausch mit mir treten würden.

Dieter WALTER

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